Der 1. Mai, der Tag der Arbeit, ist für unsere Amnesty International-Gruppe Neuss-Grevenbroich traditionell ein Tag, an dem wir mit einem Stand in der Neusser Innenstadt bei der Maikundgebung präsent sind und Menschenrechten eine Stimme geben. Zwei Jahre lang hat die Corona-Pandemie die Tradition unterbrochen – am vergangenen Sonntag aber war es wieder soweit! Neben Parteien, Gewerkschaften und Verbänden leuchtete unser gelber Amnesty-Stand ganz maimäßig und passend zum Verständnis des 1. Mai in unserem Bundesland NRW als Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde.
Endlich wieder auf der Straße mit Menschen über unseren Einsatz gegen Folter und Menschenrechtsverletzungen, für freie Meinungsäußerung und friedliches Miteinander – in Zeiten des Krieges in der Ukraine besonderes Anliegen für Viele – sprechen. Endlich wieder öffentlich Flagge zeigen für Freiheit und Menschenwürde in aller Welt. Endlich wieder Stimmen und Unterschriften gewinnen für Menschen, die Amnesty International betreut – wie vor allem Tran Huynh Duy Thuc, für den unsere Gruppe Neuss-Grevenbroich sich besonders einsetzt.
Thuc ist ein Blogger und Unternehmer in Vietnam, der sich friedlich für Menschenrechte und Bildung engagiert hat, der Vorschläge zu Verbesserungen in seinem Land für wirtschaftliche Innovationen und mehr soziale Gerechtigkeit etwa gemacht hat. Aufgrund dieser Äußerungen wurde er 2010 als regierungsfeindlich identifiziert, inhaftiert und zu 16 Jahren Haft mit anschließendem Hausarrest verurteilt. Er wurde gefoltert, er darf so gut wie keinen Kontakt zu seiner Familie haben, es geht ihm schlecht. Amnesty möchte seine Freilassung, die Wiederaufnahme seines Verfahrens und gerechte Behandlung für ihn mit ihm und seiner Familie erreichen.